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Projektdesign und Erhebungswellen

Die "Studie zur Entwicklung von Ganztagsschulen" ist als Längsschnittstudie mit drei Erhebungswellen angelegt (vgl. Abbildung). Dadurch wird es möglich, Veränderungen an den Schulen zu beschreiben, mögliche Effekte zu identifizieren und diese auf Bedingungsfaktoren (v.a. Merkmale der ganztägigen Angebote) zurückführen.

Projektdesign und Erhebungswellen mit Untersuchungsschwerpunkten
Zeitachse der Erhebungswellen

1. Welle: Eingangserhebung (Mai bis Juli 2005)

Die Eingangserhebung hat hauptsächlich das Ziel, die Genese der schulischen Projekte, die Art der Angebote und deren Implementierung zu beschreiben sowie eine Bestandsaufnahme für die Merkmalsbereiche zu leisten, für die spätere Entwicklungen dokumentiert werden sollen und Qualitätsanalysen in Bezug auf die Zielerreichung erforderlich sind. Damit betrifft die Eingangserhebung bereits alle Untersuchungsfelder und Module der Begleitforschung. Sie umfasst außerdem Daten zum außerschulischen Kontext und zu schulentwicklungsrelevanten innerschulischen Ausgangsbedingungen.

2. Welle: Zwischenerhebung (Frühjahr 2007)

Mit der Zwischenerhebung sollen, neben der Wiederholung der Eingangsbefragung in ihren Kernbestandteilen, vor allem modulspezifische Vertiefungen (Organisationskultur, Unterrichtskultur, Freizeit, Familie und Kooperationsstrukturen sowie systemische Auswirkungen) untersucht werden. Mit dieser zweiten Erhebungswelle kann zudem ein erster Längsschnitt über einen Zeitraum von etwa zwei Jahren ermittelt werden, was Zusammenhangsanalysen zwischen verschiedenen Formen von Ganztagsbetrieb und Effekten auf der Ebene der Schulgestaltung und der Ebene der Kompetenz- bzw. Persönlichkeitsentwicklung bei den Schüler/innen erlaubt. Zu diesem Zeitpunkt können zudem erste Einschätzungen im Hinblick auf (sozialräumliche) Struktureffekte im Gesamtzusammenhang von Bildung, Erziehung und Betreuung, speziell in der Kooperation von Schulen mit anderen Institutionen und im Hinblick auf Gelingensbedingungen der Entwicklungsprozesse für den Start neuer Ganztagsschulen getroffen werden.

3. Welle: Abschlusserhebung (Frühjahr 2009)

Bei der Abschlusserhebung stehen (neben Wiederholungsbefragungen) mittelfristigen Qualitätsveränderungen - insbesondere in den Bereichen der Qualität der Schulkultur und Schulorganisation, der Lernkultur und des Unterrichts, der Kompetenzen bei den Lernenden sowie im System der regionalen Bildungs- und Erziehungslandschaft - im Mittelpunkt. Damit ist eine Dokumentation weitergehender Entwicklungen und eine summative Evaluation, die Ergebnissicherung und Erfolgseinschätzungen zur Implementation umfasst, verbunden.

Methodisch sollen bei allen drei Erhebungswellen quantitativ-standardisierte Übersichtserhebungen in schriftlicher, standardisierter Form über Fragebögen realisiert werden. Die Forschungsinstrumente für die verschiedenen Adressatengruppen werden arbeitsteilig im Konsortium entwickelt, wobei - soweit sinnvoll und möglich - auf bewährte und erprobte Instrumentarien (Skalen) aus anderen großen Untersuchungen zurückgegriffen wird, damit die Studie anschlussfähig ist an die Theorien und Befunde der Schulforschung. Sofern Skalen aus national repräsentativen Studien verwendet werden (z.B. IGLU, PISA), können die Besonderheiten der Schulen mit ganztägigen Angeboten vor dem Hintergrund dieser Studien dargestellt werden bzw. kann ein Benchmarking mit den entsprechenden nationalen Samples erfolgen.

Inhaltlich beziehen sich die Erhebungen auf Aspekte und Merkmale aus den oben genannten thematischen Untersuchungsfeldern bzw. Modulen. Dabei werden die verschiedenen Adressatengruppen zu einem parallel zu übergreifenden Fragenkomplexe befragt, sodass beispielsweise die Akzeptanz von Ganztagsangeboten und das Schulklima aus der Sicht aller beteiligten Gruppen analysiert werden kann (Perspektivenvergleich). Zum anderen werden je nach Adressatengruppe jeweils spezifische Erhebungsschwerpunkte gesetzt:

Erhebungsschwerpunkte
  • Schulleitungen, Kooperationspartner, pädagogisches Personal:
    Beschreibung der Angebote, der pädagogischen Gestaltungsansätze und Organisationsformen sowie deren Entwicklung und Implementation.
     
  • Pädagogischen Fachkräfte:
    Fragen zu Aspekten der Organisationskultur, der pädagogischen Gestaltungsansätze bei unterrichtlichen und außerunterrichtlichen Angebotsformen sowie zu Einstellungen und Wahrnehmungen der eigenen Tätigkeit.
     
  • Schüler/innen:
    Erfassung der Wahrnehmung und Beurteilung des Unterrichts, der erweiterten Bildungsangebote und des sozialen Klimas in der Schule, der konkreten Nutzung von Angebotsstrukturen innerhalb wie außerhalb der Schule, sowie der eigenen Einstellungen, Dispositionen und Verhaltensmuster.
     
  • Eltern:
    Erhebungen zu soziodemografischen Angaben, zum sozialen Hintergrund der Familie, zur Akzeptanz des Angebots, zur Beurteilung der Schulqualität, zum Schule-Eltern-Kontakt und zu Erziehungs- und Förderungsfragen sowie zu Effekten des Ganztagsbetriebs auf Familienleben und Berufstätigkeit.

Die gesamte Erhebungslogistik (Schulkontakte, Durchführung der Befragungen an den Schulen, Datenerfassung) wird im Auftrag des Forschungskonsortiums vom IEA Data Processing Center (DPC) in Hamburg übernommen.

   
WAI-AA Conformance

Copyright © by StEG-Konsortium; Version 1.0.8; Letzte Aktualisierung: 19.07.2007; Anfragedauer: 25.73 ms